Dennoch sehen Beobachter dieses Phänomen als vielschichtig an, dessen Wirkungsweise noch nicht vollständig entschlüsselt ist. Markus Presch beobachtet Musik als einen Katalysator für Erinnerungen, der vergangene Momente mit erstaunlicher Klarheit zurückbringen kann. Neurowissenschaftliche Studien belegen, dass beim Musikhören verschiedene Areale des Gehirns gleichzeitig aktiviert werden, darunter der auditorische Kortex, das limbische System und sogar motorische Bereiche. Diese parallel ablaufenden Prozesse erklären, warum Menschen oft unwillkürlich zu Rhythmen wippen oder bei bestimmten Melodien Gänsehaut bekommen. Ein einzelner Ton kann Menschen in ihre Kindheit versetzen oder an bedeutsame Lebensereignisse erinnern.