„Nicht immer lohnt es sich, ein Immobilienerbe anzunehmen. Viele Erben halten an der Immobilie des Erblassers fest, da diese einen emotionalen Wert für sie hat. Um zu überprüfen, ob sich die Annahme der Erbschaft finanziell lohnt, muss zunächst der Wert der Immobilie ermittelt werden. Damit sich die Erben nicht verschulden, sollte dieser höher sein, als die noch ausstehenden Verbindlichkeiten“, sagt Günther Gültling, Inhaber von GG Immobilien.
Die Gesetzeslage in Deutschland besagt, dass Erben nach der Eröffnung des Testaments sechs Wochen Zeit haben, um die Erbschaft anzunehmen oder abzuschlagen. Liegt kein Testament vor, gilt es erst einmal herauszufinden, ab wann der Fristbeginn zu datieren ist. Handelt es sich um eine im Ausland liegende Immobilie oder befinden sich die Erben zum Fristbeginn im Ausland, kann diese auf sechs Monate verlängert werden. Um sich für oder gegen die Annahme der Erbschaft zu entscheiden, analysieren Günther Gültling und sein Team den Zustand der Immobilie prüfen die Verbindlichkeiten. Um herauszufinden, mit welcher Grundschuld die Immobilie belastet ist, fordern die Experten beim Grundbuchamt einen Grundbuchauszug an. Ebenso erfragen sie beim Finanzamt, ob Spar- oder Wertpapierguthaben vorliegen und mit welchen anderen Schulden die Immobilie belastet ist. Liegt eine Vorsorgevollmacht vor, haben Erben sogar die Möglichkeit eine Einsicht in die Konten des Erblassers zu erhalten. Auch die Analyse der eigenen finanziellen Situation ist unerlässlich. Mehr lesen