Schlafstörungen in der Arbeitswelt können zu Rechten und Pflichten führen

Hierauf macht der Leiter der Selbsthilfeinitiative zu Zwang, Phobie, Depression, Psychose und Schlaferkrankungen aufmerksam. Dennis Riehle (Konstanz) führt hierzu aus: „Leiden Menschen unter chronischen Schlafstörungen, kann dies erhebliche Auswirkungen auf ihre Leistungsfähigkeit am Tag haben. Besonders das Berufsleben kann betroffen sein. Wer beispielsweise aufgrund eines Schlafapnoe-Syndroms keinen erholsamen Schlaf findet, neigt zu Tagesschläfrigkeit und ist während des Tages müde, unkonzentriert und erschöpft. Diese Aufmerksamkeitsprobleme können am Arbeitsplatz sogar sehr gefährlich werden, beispielsweise, wenn Maschinen bedient werden müssen und es auf Wachheit ankommt. Welche Rechte haben Patienten, wenn sie aufgrund einer Schlafstörung in ihrer täglichen Leistungsfähigkeit im Beruf eingeschränkt sind und dauerhaft nicht mehr in der Lage sind, Erwartungen und Aufgaben erfüllen zu können? Wir versuchen, darauf Antworten zu geben und beraten, wann Betroffene auf Leistungen und Ansprüche zurückgreifen können, sofern die Gesundheit durch die chronische Schlafstörung erheblich beeinträchtigt ist und eine volle Leistungsfähigkeit aus diesen Gründen im Job nicht mehr erbracht werden kann“, erklärt der Psychologische Berater. Mehr lesen

Menschen mit Sozialer Phobie erfahren im Berufsleben häufige Ausgrenzung

Darauf macht der Selbsthilfeverband intakt e.V. aufmerksam, der gleichzeitig aber auch auf den Umstand verweist, dass Betroffene viele Persönlichkeitseigenschaften mitbringen, die im Job von großem Vorteil sein können: „Einerseits sind die Betroffenen von ihrer Angst gekennzeichnet, was sich nicht zuletzt auch die Sorge vor einer ausgrenzenden Behandlung durch den Vorgesetzten oder die Kollegen deutlich macht. Auch beobachtet man bei Sozialphobikern die Befürchtung, schlechter behandelt zu werden und von der aktuellen Position nicht weiter aufsteigen zu können. Insgesamt präsentieren sich die Erkrankten bereits im Bewerbungsgespräch deutlich tiefstapelnd und wirken damit sehr schüchtern und wenig selbstbewusst“, erläutert der Vorsitzende des Vereins, Julian Kurzidim. Und der Psychologische Berater des intakt e.V., Dennis Riehle, ergänzt dazu: „Sicherlich ist manchem Chef ein wenig durchsetzungsbereiter Bewerber lieber, denn dann muss er schließlich auch nicht fürchten, alsbald mit der Forderung nach mehr Gehalt, weitergehenden Kompetenzen oder neuen Führungsaufgaben konfrontiert zu werden. Gleichzeitig wünschen sich viele Arbeitgeber wiederum selbstsichere, couragierte und von sich überzeugte Angestellte im Betrieb, deren Dickschädel manchmal mehr gefragt ist als ein angepasster und bescheidener Beschäftigter, der sich scheinbar nichts zutraut“. Mehr lesen