„Die Integration von Flüchtlingen gelingt in Deutschland besser als oft behauptet!“

Schlussendlich seien die Menschen aus der Ukraine sehr dankbar und demütig, Anzeichen dafür, dass sie den deutschen Sozialstaat ausnutzen wollten, sieht Riehle nicht: „Die Integrationsbereitschaft ist sehr hoch, die Motivation zur Eingliederung ist klar gegeben“, meint der Berater, der seit Beginn des Krieges mehrere Dutzend Flüchtlinge in sozialen Angelegenheiten wie Antragsstellungen oder bei der Vermittlung von Wohnung und Arbeit unterstützt hat. „Sicherlich gibt es einzelne Konstellationen, in denen man kritisch und reflektierend hinterfragen muss, inwieweit eine Hilfebedürftigkeit tatsächlich besteht. Insofern sind auch die Leistung gewährenden Behörden und Ämter angehalten, im Sinne des Gerechtigkeits- und Gleichheitsprinzips Überprüfungen bestehender Vermögen und Rücklagen von Geflüchteten vorzunehmen. Die suggerierte Darstellung, wonach zu uns kommende Ukrainer prinzipiell nur hier sind, um Gelder zu erhalten und diese nach Hause zu transferieren, lässt sich allerdings nicht halten und entspricht purem Populismus“, meint Riehle und kritisiert deshalb auch die Einlassungen von CDU und CSU in dieser Hinsicht scharf: „Das ist Polemik vom Feinsten!“. Mehr lesen

Psychosoziale Beratung für Epilepsie-Erkrankte setzt vor allem bei Edukation und mentaler Stärkung an

„Aus eigener Betroffenheit komplex-fokaler Anfälle kenne ich den großen Bedarf an Unterstützung in den Fragen der Krankheitsbewältigung, zu denen nicht nur jene der adäquaten medikamentösen Einstellung mitsamt der Notfallmedikation und die der Sturzprophylaxe und der Vorsorge gehören. Viel eher ist es gerade für Neupatienten sehr schwierig, eine solche Störung, welche erhebliche Auswirkungen auf das Leben hat, annehmen und in die eigene Biografie integrieren zu können. Daher stellen der Erfahrungsaustausch unter Gleichbetroffenen, die Edukation über das Krankheitsbild, Festigung der mentalen Widerstandskraft und das Erlangen einer psychischen Resilienz elementare Bestandteile einer multimodalen Versorgung dar. Daher bieten wir als Selbsthilfe nicht nur Kontakt auf Augenhöhe an, sondern unterstützen auch mit niederschwelligen, ergänzenden Maßnahmen des dritten Säule“, sagt der Psychologische Berater und Coach mit Blick auf die unentgeltliche Arbeit seiner Initiative. Riehle leidet seit 2018 an Epilepsie und konzentriert sich bei der Begleitung anderer Erkrankter und deren Umfeld vor allem auf eine durchtragende Seelsorge, Aufklärung, Information und Sensibilisierung: „Die Patienten und ihre Angehörigen müssen wissen, was Epilepsie bedeutet, wie sie entsteht und wie sie sich auswirkt. Denn nur durch Edukation kann Prävention betrieben und im Bedarfsfall richtig gehandelt werden“, so Riehle. Mehr lesen

„Lebererkrankungen sind ein Abbild des gesellschaftlichen Lebenswandels“

„Wenngleich sie still leidet, kann man eine Vergrößerung ab einem gewissen Maße durch einen diffusen Druck im Oberbauch erkennen und sollte bei solch unklaren Beschwerden den Hausarzt aufsuchen. Dies gilt vor allem bei einer ungesunden Lebensweise, welche die wesentliche Ursache für nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen darstellt. Immerhin hatte man ja lange vermutet, dass solche Problembilder nur bei suchtbelasteten Menschen auftreten. Dieser Trugschluss befördert eine gewisse Ignoranz gegenüber herannahenden Leberfunktionsstörungen, weshalb es durchaus gilt, diese Desinformation gerade zu rücken. So sind es mittlerweile nämlich vor allem eine zu kohlenhydratreiche Nahrung und insgesamt wenig Bewegung als wegweisende Gründe dafür, dass sich die Leber am Ende gar entzünden oder fibrosieren kann. Zusammengefasst ist dieses sensible Organ ein Abbild unseres gegenwärtigen Lebenswandels und hält uns kritisch den Spiegel vor“. Mehr lesen

Wohnortnahe Gesundheitsversorgung muss erhalten bleiben und noch weiter gestärkt werden

„Zwar müssen wir mehr junge Menschen für das Medizinstudium und eine spätere hausärztliche Tätigkeit auch außerhalb der Städte begeistern. Das alleine genügt jedoch nicht, um eine zukunftsfeste Betreuung einer älter und damit kränker werdenden Gesellschaft zu gewährleisten. Vielmehr wird es auf ein Umdenken ankommen, das am Ende einerseits zur Einsicht führen muss, dass das Gesundheitswesen nicht länger als Teil der Wirtschaft mit Profitstreben verstanden werden darf. Krankenhäuser müssen zurück in die öffentliche Hand. Und Arztpraxen muss der ökonomische Druck genommen und sie gegebenenfalls subventioniert werden, denn Daseinsvorsorge kann und soll nicht über die Maßen hinaus rentabel sein“, erklärt der 37-Jährige in einer aktuellen Stellungnahme anlässlich der politischen Diskussion zur Versorgung. Mehr lesen

Schonvermögen für Grundsicherungsempfänger mit Handicap muss deutlich stärker erhöht werden!

Personen mit einem Handicap haben zahlreiche Mehrausgaben gegenüber Mitbürgern ohne eine Beeinträchtigung, weshalb es aus Sicht des Sozialberaters der Anlaufstelle „Beratung mit Handicap“, Dennis Riehle, dringend notwendig erscheint, dass behinderte Grundsicherungsbezieher ein höheres Schonvermögen zurückbehalten als Sozialhilfe- oder Bürgergeld-Empfänger ohne eine Beeinträchtigung: „Sie müssen eine gewisse finanzielle Flüssigkeit und Flexibilität behalten, weil das Risiko groß ist, dass sie kurzfristig Geld bereitstellen müssen – beispielsweise für unerwartet notwendig werdende Hilfsmittel, Wohnraumanpassung oder Selbstbehalte bei teuren Medikamenten, die teilweise eben nicht durch die Sozialleistungen abgedeckt werden. Es braucht daher für behinderte Personen einen größeren Spielraum, auf plötzliche Lebensveränderungen reagieren zu können. Dafür bedarf es mehr Beinfreiheit, was das Restvermögen angeht, welches Antragsstellern von Grundsicherung verbleiben kann, ehe sie einen Anspruch auf Unterstützung vom Staat haben“. Mehr lesen

Psychosoziale Unterstützung für Hörbehinderte hat sich bewährt

Hörbehinderte Menschen erfahren aufgrund ihrer Beeinträchtigung weiterhin mannigfaltige Nachteile in ihrem alltäglichen Dasein, weshalb sie nicht selten auf psychosoziale Unterstützung angewiesen sind und vor allem durch Information, Aufklärung und mentale Stärkung in einem selbstbestimmten Leben gefördert werden können. Auf diesen Umstand macht die bundesweit tätige Anlaufstelle „Beratung mit Handicap“ aufmerksam, die Betroffenen und ihrem Umfeld Coaching per Mail anbietet. „Diese Kommunikationsform hat sich bewährt“, wie deren Leiter, der selbst hörbehinderte Berater Dennis Riehle (Konstanz), in einer aktuellen Aussendung meint. „So können uns Betroffene auf einfachem Weg ihr Anliegen mitteilen und erhalten eine Antwort schwarz auf weiß von mir zurück. Dabei geht es vor allem darum, praxisnahe Auskunft zu erteilen und konkrete Tipps für den Alltag zu übermitteln. Denn je stärker wir Hörbehinderte dazu befähigen, über Ansprüche und Rechte informiert zu sein, umso souveräner können sie ihr Leben ausgestalten. Das eigenverantwortliche Bewältigen von Herausforderungen stärkt das Selbstbewusstsein und lässt die stets präsente Behinderung in den Hintergrund treten“, führt der Psychologische Berater vom Bodensee aus. „Uns geht es im Coaching also um mentale Stärkung und eine durchtragende Seelsorge in Krisen, die man bei einer chronischen Beeinträchtigung zwangsläufig durchläuft und mit denen man oftmals unvorbereitet und plötzlich konfrontiert wird. Dann ist ein Instrumentenkasten an Selbsthilfemaßnahmen sehr nützlich, denn nicht immer steht sofort ein Psychotherapie-Platz zur Verfügung, um professionelle Unterstützung zu erfahren. Und die braucht es in vielen Fällen auch nicht. Denn solange keine ernstzunehmende Erkrankung vorliegt, genügt oftmals der Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen, die selbst schon durch Täler gegangen sind und mit Tipps und Ratschlägen beistehen können, die ihnen in einer vergleichbaren Situation geholfen haben und nun auch von anderen Erkrankten als nützlich angesehen werden“, meint Dennis Riehle. Mehr lesen

Sozialberater mit Handicap berichtet von regelmäßigen Anfeindungen wegen klarer Positionen

Der Leiter der Anlaufstelle „Beratung mit Handicap“, Dennis Riehle (Konstanz), berichtet von zunehmenden Anfeindungen wegen seiner Haltung zum Thema „Lebensschutz“. Der selbst behinderte Sozialberater hatte sich in der Vergangenheit vermehrt gegen Lockerungen der geltenden Abtreibungsregeln eingesetzt. Er begründete dies nicht zuletzt damit, dass auch Kinder mit einer Beeinträchtigung das Recht hätte, das Licht der Welt erblicken zu können. „Ich habe mir anhören müssen, dass es unverantwortlich und ethisch vollkommen inakzeptabel sei, Frauen zur Geburt eines gehandicapten Menschen zu zwingen. Auch sagte man mir, wonach ich als Mann überhaupt kein Recht habe, mich über den Körper einer Frau zu äußern. Und selbst aus der Behindertenszene gab es teils groteske Anmerkungen zu meinem Engagement. Menschen mit Handicap, die leben und das Leben genießen, haben mir sehr vorwurfsvoll geschrieben, dass sie sich wünschen würden, wonach kein Kind mit Behinderung mehr geboren wird, denn das Leid sei weder der Mutter, noch dem Kleinen zuzumuten. Welch ein Widerspruch in sich!“, empört sich Riehle, der dazu weiterhin ausführt: „Eine besonders prägende Nachricht hatte den Wortlaut: Hätten wir schon früher andere Gesetze zur Abtreibung gehabt, wären Sie uns vielleicht erspart geblieben!. Ich frage mich durchaus, welches Weltbild da vorherrscht, wenn man selbst ein erfülltes Dasein mit einem Handicap verbringt und gleichzeitig dafür wirbt, das heranwachsende Baby mit Beeinträchtigung bis zum letzten Tag vor der Geburt abtreiben zu können“. Riehle kritisiert vor allem, dass sich Anhänger für einen liberalen Schwangerschaftsabbruch anmaßen, über die Qualität des Lebens von einem Menschen befinden zu wollen, der noch nicht einmal geboren ist und dem es am Ende ganz ausschließlich selbst zusteht, über den Sinn und Wert seiner Existenz zu befinden. „Denn wir können nicht für Andere empfinden, jedes Individuum fühlt selbst. Es ist unerträglich, welche grotesken Blüten Emanzipation und Feminismus hervorbringen“, erklärt Riehle. Mehr lesen

Parkinson-Selbsthilfeinitiative unterstützt bundesweit Betroffene und Angehörige durch Mailberatung

Aus den Medien und den Beschreibungen in Büchern entnehmen wir, dass Parkinson vor allem eine Erkrankung des fortgeschrittenen Alters sei. Wir haben das Bild von gebückten und zitternden Menschen vor uns, die von der schweren neurologischen Störung gezeichnet sind. Kleinschrittigkeit, verlangsamter Gang, ein regungsloses Maskengesicht, angewinkelte Arme ohne Mitschwingen, ein steifes Erscheinungsbild und Probleme, sich aufrecht halten zu können: Typische Vorstellungen von der sogenannten „Schüttellähmung“ zeichnen häufig ein sehr stereotypes Dasein von Betroffenen einer Parkinson-Erkrankung, die durchaus auch schon jenseits der 30 auftreten kann und heutzutage glücklicherweise mit einer vielschichtigen Behandlung aus Medikamenten, Physio- und Ergotherapie, Schlafhygiene, Schmerzbewältigung, Stressreduktion und eine ergänzende Ernährungsanpassung gut in den Griff zu bekommen ist“, erklärt der Leiter der bundesweit tätigen Selbsthilfeinitiative „Parkinson in jedem Alter“, Dennis Riehle, entsprechend. „Als 37-jähriger Patient dieser degenerativen Krankheit weiß ich um die vielen Fallstricke, die gerade nach der Diagnose auf die Menschen zukommen. Nicht nur sie selbst, sondern auch das Umfeld, müssen sich auf den neuen Alltag mit solch einer komplexen Störung einstellen, was besonders am Anfang nicht immer leicht ist. Denn da zerplatzen Lebensträume und Vorstellungen eines vitalen Daseins, was auch zu psychischen Krisen führen kann. Daher ist es so entscheidend, nicht nur die Defizite zu sehen, sondern vor allem das herauszustellen und zu genießen, was eben noch möglich ist“, erläutert der gelernte Berater aus Konstanz – und meint: „Erfahrungsgemäß kann man mit der Zeit Widerstandskraft, eine seelische Resilienz, entwickeln. Durch sie fällt es leichter, eine gewisse Gelassenheit zu erlangen und sich nicht durch die zahlreichen Prüfungen, die ein solcher Parkinson an Betroffene und Angehörige stellt, unterkriegen zu lassen“. Mehr lesen