Zumeist tritt die Schädigung der peripheren Nerven als Folge eines Traumas in Form einer Infektion auf und betrifft in der Regel das Rückenmark oder die Nervenwurzeln. Wiederkehrend wurde das Syndrom auch in Zusammenhang mit einer vorausgegangenen Immunisierung gegen das Corona-Virus beschrieben. Und die Zahl der Betroffenen und Angehörigen, die sich bei der bundesweit tätigen Selbsthilfeinitiative zu Impfschäden melden, unterstreicht diese Vermutungen. Wie der Leiter des ehrenamtlichen Angebots, Dennis Riehle (Konstanz), aktuell mitteilt, seien unter den derzeit pro Monat rund 100 – 200 eingehenden Berichten über anhaltende Nebenwirkungen nach einer Vakzin-Gabe auch regelmäßig zwei bis fünf Fälle eines verdachtsmäßigen GBS zu verzeichnen gewesen: „Hierbei handelt es sich um Patienten, die unter schweren Lähmungserscheinungen leiden und deren Symptome innerhalb weniger Stunden oder Tage nach der Impfung aufgetreten sind. Damit liegt ein zeitlicher Zusammenhang mit der Immunisierung auf der Hand, sodass von einer Kausalität ausgegangen werden kann“, erklärt der 37-jährige Riehle, der ebenfalls zwei Tage nach seiner Corona-Impfung unter den Einschränkungen litt und daher weiß: „Mit dem Guillain-Barré-Syndrom ist nicht zu spaßen, zumal bei mehr als jedem fünften Patienten langfristige Behinderungen zurückbleiben. Daher ist eine rasche Diagnostik und Behandlung notwendig, welche erfahrungsgemäß aber nur dann möglich ist, wenn der behandelnde Arzt die Dringlichkeit der Erkrankung frühzeitig erkennt“.