Behindertenfeindlichkeit bleibt auch in Deutschland noch ein Thema

„Letztendlich geht es vor allem um herabwürdigende und verunglimpfende Kommentare gegenüber Personen mit körperlicher, geistiger oder psychischer Behinderung, aber auch um mehr oder weniger offensichtliche Stigmatisierung am Arbeitsplatz und Benachteiligung in der Teilhabe an Bildung, sozialem Dasein und im Gesundheitswesen“, erläutert der 37-Jährige und ergänzt hierzu: „Nicht immer sind denjenigen, die sich abwertend äußern oder verhalten, die Tragweite und die Auswirkung ihres Denken und Tuns hinreichend bewusst. Viel eher erfolgen die Ausgrenzungen häufig unbedacht und im Affekt, was sie in ihrer Dramatik aber keinesfalls schmälert – im Gegenteil. Betroffene schildern immer wieder, dass das Gegenüber seine latenten Vourteile selbst überhaupt nicht wahrnimmt und sich häufig damit rechtfertigt, lediglich im Spaß agiert zu haben. Das macht die Sache für die behinderten Menschen aber oftmals noch sehr viel schlimmer, weil damit eine eindeutige Herabwürdigung ins Lächerliche gezogen wird“, so Dennis Riehle, der selbst aufgrund seiner Behinderung Diskriminierung erfahren hat. Mehr lesen

Menschen mit Sozialer Phobie erfahren im Berufsleben häufige Ausgrenzung

Darauf macht der Selbsthilfeverband intakt e.V. aufmerksam, der gleichzeitig aber auch auf den Umstand verweist, dass Betroffene viele Persönlichkeitseigenschaften mitbringen, die im Job von großem Vorteil sein können: „Einerseits sind die Betroffenen von ihrer Angst gekennzeichnet, was sich nicht zuletzt auch die Sorge vor einer ausgrenzenden Behandlung durch den Vorgesetzten oder die Kollegen deutlich macht. Auch beobachtet man bei Sozialphobikern die Befürchtung, schlechter behandelt zu werden und von der aktuellen Position nicht weiter aufsteigen zu können. Insgesamt präsentieren sich die Erkrankten bereits im Bewerbungsgespräch deutlich tiefstapelnd und wirken damit sehr schüchtern und wenig selbstbewusst“, erläutert der Vorsitzende des Vereins, Julian Kurzidim. Und der Psychologische Berater des intakt e.V., Dennis Riehle, ergänzt dazu: „Sicherlich ist manchem Chef ein wenig durchsetzungsbereiter Bewerber lieber, denn dann muss er schließlich auch nicht fürchten, alsbald mit der Forderung nach mehr Gehalt, weitergehenden Kompetenzen oder neuen Führungsaufgaben konfrontiert zu werden. Gleichzeitig wünschen sich viele Arbeitgeber wiederum selbstsichere, couragierte und von sich überzeugte Angestellte im Betrieb, deren Dickschädel manchmal mehr gefragt ist als ein angepasster und bescheidener Beschäftigter, der sich scheinbar nichts zutraut“. Mehr lesen

Seminar „Handlungsstrategien im Umgang mit Diskriminierung“

Die Akademie Burg Fürsteneck im osthessischen Landkreis Fulda bietet in ihrem Programmbereich Gesellschaftspolitische Bildung ein Seminar „Handlungsstrategien im Umgang mit Diskriminierung“ an. Termin ist Freitag, 23.09.2022 17:00 Uhr bis Samstag, 24.09.2022 15:30 Uhr. Die Teilnahmegebühr inclusive Übernachtung auf der Burg und Vollpension beträgt nur 25 Euro, da das Seminar aus Mitteln des Landes Hessen im Rahmen des Weiterbildungspakts gefördert wird.
Diskriminierungserfahrungen sind vielfältig, sie verletzen uns und sie tun zumeist weh. In diesem Seminar wollen wir uns mit den Strukturen und Haltungen beschäftigen, welche ein diskriminierendes Verhalten begünstigen. Wir wollen Handlungspotentiale im Umgang mit Diskriminierung erörtern, das eigene Verhalten reflektieren und ganz praktische Wege zur Prävention aufzeigen und einüben. Die Leitung des Seminars übernehmen Fredrik Kempf und Matthias Feuerstein.
Die Akademie Burg Fürsteneck liegt zentral in der Mitte Deutschlands und ist als Bildungstätte in einer mittelalterlichen Burganlage untergebracht die für den Seminar und Unterkunftsbetrieb aufwändig modernisiert wurde. Die Unterbringung erfolgt in Ein- und Zweibettzimmer mit eigener Nasszelle.
Weitere Informationen und Anmeldung unter
www.burg-fuersteneck.de/diskriminierung/ Mehr lesen