Psychosoziale Begleitung setzt bei Zwängen, Ängsten und Depressionen in der Alltagsbewältigung an

Dazu gehört auch, dass Erkrankte zunehmend nach individueller Beratung von Betroffenen zu Betroffenen Ausschau halten, statt sich in Zusammenkünften miteinander auszutauschen: „Wir sind durch die Digitalisierung insgesamt träge und fauler geworden oder haben neue Wege gefunden, um uns in Krisen durch niederschwellige Unterstützung begleiten zu lassen“, fasst der Leiter der bundesweit tätigen Selbsthilfeinitiative für Zwangs- und Phobische Störungen, Dennis Riehle (Konstanz), in einer Aussendung seine Beobachtungen im Rückblick auf mehr als 17 Jahre ehrenamtlichen Engagements zusammen. „Heute wird vermehrt nach Angeboten gesucht, die man vom Sofa aus in Anspruch nehmen kann. Ich habe deshalb auch meine seit 2005 bestandenen Selbsthilfegruppen aufgelöst und widme mich nun dem Coaching per Mail, denn es war für mich doch frustrierend und enttäuschend, dass ich bei den realen Treffen zunehmend alleine dasaß. Und auch die Alternative, sich zu mehreren Betroffenen in einer Online-Videokonferenz zu verabreden, hat mich letztlich nicht überzeugen können. Denn die Moderation solcher Formate ist sehr schwer und auch die Möglichkeiten der Interaktion sind begrenzt“, schildert der 38-Jährige, der selbst 1998 erkrankte und heute neben Zwängen und Ängsten auch an Depressionen und einer Psychose leidet. Riehle ist dazu übergegangen, durch seine langwierige Krankengeschichte und als gelernter und über 13 Jahre in einer Praxis tätiger Psychologischer und Sozialberater Mitbetroffene sowie deren Angehörige elektronisch zu begleiten: „Dadurch sind bisher mehrere tausend Kontakte zustande gekommen und die Nachfrage steigt weiter an, weil die Selbsthilfe auch immer öfter als eine Art Lückenfüller für die überdurchschnittlichen Wartezeiten auf einen Psychotherapie-Platz herhalten muss. Wir können kein Ersatz sein, bemühen uns aber, mit durchtragender Seelsorge und Beratungen eine Brücke zu bauen. Denn viele Erkrankte suchen am Anfang ihrer Krankheit vor allem nach Information aus erster Hand“, so Riehle. Mehr lesen

Zwänge, Ängste, Depressionen: Selbsthilfe kann eine sinnvolle Ergänzung in Krisen sein

Bereits davor waren die Therapieplätze vielerorts äußerst rar, Wartezeiten von mehr als sechs Monaten sind auch heute keine Seltenheit. Die Politik hat bisher zu wenige Antworten gefunden, welche durchschlagenden Maßnahmen zur Verbesserung der Situation ergriffen werden könnten. Deshalb wenden sich immer mehr Menschen mit seelischer Beeinträchtigung verzweifelt an niederschwellige Angebote, wie aktuell der Leiter der bundesweit tätigen Selbsthilfeinitiative zu Zwängen, Phobien und Depressionen, Dennis Riehle (Konstanz) in einer entsprechenden Aussendung erklärt: „Wir hatten bereits vor Covid-19 bis zu 15 Anfragen pro Woche. Mittlerweile sind es jedoch deutlich über 100 Anliegen pro Monat. Darunter sind viele Betroffene, die bislang in ihrem Leben keine Berührungspunkte mit seelischen Beeinträchtigungen hatten und deshalb nach Orientierung und Unterstützung suchen. Zweifelsohne können wir keine medizinische oder therapeutische Behandlung ersetzen und sind lediglich ein ergänzendes Beratungsangebot, das allerdings immer häufiger die Position als Lückenfüller einnimmt. Denn in der Zeit des Wartens auf einen Termin beim Psychiater oder Psychotherapeuten bauen wir Brücken, so gut es möglich ist“. Mehr lesen

Angst- und Zwangserkrankungen: Patienten in der freien Wahl des Therapieverfahrens stärken!

Der 37-jährige Gruppenleiter vom Bodensee ist seit 25 ebenfalls erkrankt und kritisiert die immer offensichtlicher werdende Tendenz, wonach Patienten mit Zwangs- und Angststörungen durch Experten und Fachgesellschaften Verhaltenstherapie als die alleinig wirksame Therapieform bei diesen psychischen Krankheiten angepriesen wird. „Ich halte es für überaus bedenklich, wenn vor allem theoretisch und praktisch-angewandte Wissenschaften auf der ausschließlichen Basis von konzeptionellen Kosten-Nutzen-Bewertungen eine Empfehlung für jene Lehrmeinung aussprechen, auf der die kürzeste und oberflächlichste Therapie aufbaut, welche die Gesetzlichen Krankenkassen als anerkannte Leitlinienverfahren kennen und bezahlen“. Riehle verweist darauf, dass erfahrungswissenschaftliche Einschätzungen bei der Bewertung über Erfolg und Effizienz der Therapien eine deutlich untergeordnete Rolle spielen: „Ich habe in bislang über 17 Jahren Selbsthilfearbeit genügend Betroffene kennengelernt, die explizit unterstrichen haben, mit der (kognitiven) Verhaltenstherapie nicht vorangekommen zu sein. Es ist daher Augenwischerei, wenn man behaupten würde, diese Therapievariante wäre nachgewiesenermaßen die einzig hilfreiche. Dieser Absolutheitsanspruch der verhaltenstherapeutischen Interessenvertretung muss kritisch hinterfragt und mit Beispielen aus der Praxis konfrontiert werden“. Mehr lesen

Gibt es Atombomben oder werden wir verschaukelt?

Sämtliche Links zu Quellen auf
https://www.dzig.de/Gibt-es-Atombomben-oder-werden-wir-verschaukelt

30. September 2022 | https://t.me/Atombombe/13
„Atombombenlüge
Die Büchse der Pandora würde geöffnet, daher könne man taktische Nuklearwaffen nicht einsetzen, sie würden binnen drei Monaten oder eher auch gegen Rußland zum Einsatz kommen. So stellt es Igor Strelkow seinem Publikum dar (der übrigens am 28. September kurz in der abendlichen Tagesschau zu sehen war, um von der Zerstörung der Nord Stream Gasleitungen durch unsere transatlantischen Freunde abzulenken). Southfront, Kurzvideo, mit Untertiteln Mehr lesen

Trust in AI Index von SAS: Die Deutschen haben kaum Angst vor KI

Heidelberg, 21. Juni 2022 — Künstliche Intelligenz (KI) ist in Deutschland nicht das Reizthema, als das es manchmal gesehen wird, und dieser Umstand hat sich seit 2019 auch nicht verändert. Das ist ein Ergebnis der Langzeituntersuchung „Trust in AI Index“ von SAS. Dabei handelt es sich nicht um eine Befragung, sondern um eine automatisierte Auswertung von Medienveröffentlichungen in deutschsprachigen Qualitätsmedien und auf Twitter. Seit Anfang 2019 wurden rund 75.000 Artikel und knapp 290.000 Tweets analysiert – ohne Ausgangshypothese und ohne Stichprobe. Eine hitzige Diskussion findet weder in den klassischen Medien noch auf dem Social-Media-Kanal statt, große Ausschläge im Meinungsklima sind nicht zu beobachten. Pro und Kontra halten sich die Waage, die Meinungstendenz in der Berichterstattung ist neutral bis leicht positiv. Erhebliche Skepsis gegenüber KI oder sogar kategorische Ablehnung findet nur in Einzelfällen statt. Mehr lesen