Wohnortnahe Gesundheitsversorgung muss erhalten bleiben und noch weiter gestärkt werden
„Zwar müssen wir mehr junge Menschen für das Medizinstudium und eine spätere hausärztliche Tätigkeit auch außerhalb der Städte begeistern. Das alleine genügt jedoch nicht, um eine zukunftsfeste Betreuung einer älter und damit kränker werdenden Gesellschaft zu gewährleisten. Vielmehr wird es auf ein Umdenken ankommen, das am Ende einerseits zur Einsicht führen muss, dass das Gesundheitswesen nicht länger als Teil der Wirtschaft mit Profitstreben verstanden werden darf. Krankenhäuser müssen zurück in die öffentliche Hand. Und Arztpraxen muss der ökonomische Druck genommen und sie gegebenenfalls subventioniert werden, denn Daseinsvorsorge kann und soll nicht über die Maßen hinaus rentabel sein“, erklärt der 37-Jährige in einer aktuellen Stellungnahme anlässlich der politischen Diskussion zur Versorgung.
Und der Psychologische Berater ergänzt: „Besonders behinderte Menschen brauchen eine zuverlässige und überall in der Republik erreichbare Versorgung, egal, ob im urbanen oder ländlichen Bereich. Dafür wird es nötig sein, neue Konzepte zu entwickeln. Wo Kliniken und einzelne Arztpraxen nicht mehr gehalten werden können, bedarf es Gesundheitszentren verschiedener Kompetenzen, in die (zahn-)medizinische, psycho-, ergo-, physiotherapeutische, logopädische, podologische und gleichsam pflegerische und pharmazeutische Dienste integriert werden und die gleichsam aufsuchend tätig sind. Dabei müssen die bisherigen, an Stadt- und Landkreis-Grenzen oder einzelnen Fachrichtungen endenden Sektoren überwunden werden. Für Behandlungen und Eingriffe, die keine Ausstattung der Zentral- oder Maximalversorgung benötigen, sollte vermehrt auf ambulante und teilstationäre Settings gesetzt werden“. Riehle unterstreicht das Zusammenwirken der Akteure. „Interdisziplinäres Denken und Handeln wird gefordert sein, ein Miteinander muss die Eitelkeit einzelner Gesundheitsdienstleister ersetzen“, so der Journalist vom Bodensee zu den Anforderungen.
Berater Riehle kann sich dabei auch gut vorstellen, dass Prozesse so weit wie möglich digitalisiert werden: „Telemedizin sollte dann, wenn ein persönliches Erscheinen des Patienten für Diagnostik und Behandlung nicht gebraucht wird, vermehrt zum Einsatz kommen und mithilfe eines Ausbaus elektronischer Verwaltungsabläufe – beginnend bei Online-Krankschreibung über direkte Übermittlung von Rezepten zwischen Praxis und Apotheke bis hin zum Austausch von ärztlichen und therapeutischen Briefen über gesicherte und gleichsam papierlose Kommunikationswege – die Bürokratie abbauen und Zeit für mehr präventive und kurative Aufgaben schaffen. Datenschutz und manch deutsche Verkopftheit dürfen diese Fortentwicklung nicht im Wege stehen“. Riehle wünscht sich darüber hinaus auch ein Wiederaufleben von Gemeindeschwestern und -pfleger, welche mit mehr Befugnissen ausgestattet sind und eine Lotsenfunktion einnehmen sollten: „Gemeinsam mit sozialpsychiatrischen, gerontologischen und palliativen Fachkräften sollten sie vor allem für chronisch kranke, ältere und Menschen mit Handicap eine regelmäßig ansprechbare, betreuende und vorbeugende Anlaufstelle sein, welche auch daheim besucht und abklärt, welcher Unterstützungsbedarf akut oder langfristig gegeben ist“.
Schlussendlich brauche es auch ein Erstarken der nachbarschaftlichen Vereine in Dörfern und Ortschaften, welche im zivilgesellschaftlichen Gedanken Hilfe am Nächsten leisten und Dienste übernehmen, die Pflege- oder Sozialstationen entlasten. „Spazierengehen, zum Arzt fahren, Tablets für die Videosprechstunde einrichten, kochen oder auch vorlesen: Durch solche Leistungen kann sogar die zunehmende Anonymisierung der Menschen verlangsamt und die Anforderungen des Demografischen Wandels auf viele Schultern verteilt werden“, meint Riehle, der abschließend anfügt: „Gesundheit zu fördern, dafür bedingt es mehr und mehr eines ganzheitlichen Ansatzes, an dem unterschiedliche Partner mitwirken und denen wir unser Vertrauen schenken müssen. Das Wohlbefinden von morgen kann nicht mehr alleine durch den Land- oder Facharzt sichergestellt werden, das macht uns schon jetzt der medizinische Fachkräftemangel deutlich. Deshalb sollten wir uns daran gewöhnen, die Versorgung zukünftig in mehrere Hände gleichzeitig zu legen. Damit steigern wir auch die Wichtigkeit nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe und unterstreichen deren Bedeutung für unser System, welche nicht zuletzt auch eine bessere Bezahlung dieser Jobs mit sich bringen muss“, sagt Dennis Riehle abschließend.
Die Anlaufstelle „Beratung mit Handicap“ ist bundesweit kostenlos für jeden Hilfesuchenden mit und ohne Behinderung unter der Webadresse www.beratung-mit-handicap.de erreichbar. Der Datenschutz und die Verschwiegenheit werden hierbei gewährleistet. Es findet lediglich eine allgemeine Sozialgesetzaufklärung statt, tiefergehende Einzelfallbewertungen sind Anwälten vorbehalten.
Ehrenamtliche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dennis Riehle
Dennis Riehle
Martin-Schleyer-Str. 27
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Beratung mit Handicap
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